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Was war das Verrückteste, das Du je auf Reisen erlebt hast?
Welches Land hat Dich am meisten fasziniert?
Was muss auf einer Reise unbedingt bei Dir ins Gepäck?


Was war das Verrückteste, das Du je auf Reisen erlebt hast?


An Verrücktes erinnere ich mich „zum Glück“ nicht. Aber an einen außergewöhnlichen Moment des Reisens – zumindest einen der ersten, den ich erleben durfte: Ich war gerade 17. Zum ersten Mal reiste ich allein nach Amsterdam. Eine Van Gogh-Ausstellung hatte mich gelockt. Und so stieg ich in den Nachtzug von Hamburg in die Niederlande.

Begeistert von den Grachten und den immer wieder neuen Aus- und Einblicken in den charmanten Straßen der Stadt verlor ich ein wenig die Orientierung. In einer der schmalen Gassen mit Blick auf das Wasser saß ein fein gekleideter älterer Herr mit Zigarre vor der Haustür. Er genoss die wärmenden Sonnenstrahlen.

Ich trat zu ihm, um nach dem Weg zu fragen. Kaum äußerte ich ein schüchtern lächelndes „Hallo“, da blickte er mich an und sagte: „Du bist Deutsche. Ich mag Deutschland nicht.“ Erschreckt und ein wenig hilflos stand ich vor ihm. Schon wollte ich mich höflich verabschieden, als er ebenfalls lächelte und beschwichtigte „Ach, das sind alte Geschichten. Erinnerungen, die haben nichts mit Dir zu tun.“

Und dann begann er leise seine Geschichte zu erzählen, was er im Krieg als Junge unter der deutschen Besatzung erlebt hatte. Ich hörte ihm zu. Inzwischen hatte ich mich auf die Treppenstufen des Hauses dazu gesellt. Mir fiel die Geschichte meiner Großmutter aus den Kriegsjahren in Hamburg ein. Zwei Fremde im Austausch von Familien-Erinnerungen. Das Gespräch war ruhig und warmherzig. Dann irgendwann schmunzelte er ganz breit und sagte: „Das war schön zu reden. Wie gut, dass Du mich angelächelt hast – sonst wäre mein Groll nicht verflogen.“ Zum Abschied zeigte er mir den Weg ins Museum.

Diese Begegnung hat mich beeindruckt. Es gibt immer und überall auf der Welt Vorurteile oder Bilder im Kopf. Und es gibt immer den ersten Blickkontakt zwischen zwei Menschen. Den ersten persönlichen Eindruck, mit dem man alles widerlegen kann. Es mag banal klingen, aber das Lächeln hab ich immer mit auf Reisen. Es hat mir auch in all den Jahren danach immer wieder die Tür zu den Menschen geöffnet.

Welches Land hat Dich am meisten fasziniert?

Mich fasziniert Burma, das heutige Myanmar. Ein Land, das lange Zeit beinahe abgeschottet, ja verschlossen war. Zumindest für die Burmesen war es kaum möglich in andere Länder zu gelangen. Nach und nach kamen Reisende ins Land.

Ich erwartete, dass die Menschen aufgrund ihrer abgeschiedenen Lebensweise ebenfalls verschlossen seien. Umso mehr überraschten mich die Burmesen mit ihrer Offenheit und mit ihren strahlend lächelnden Gesichtern. Freundlich, hilfsbereit und immer neugierig begegnen sie dem Fremden.

Burma hat natürlich eine Vielzahl an schönsten Monumenten zu bieten. Tempel und Pagoden der alten buddhistischen Königreiche. Daneben eine fruchtbare Natur rundum den längsten Fluss des Landes, den Irrawaddy. Viele Male besuchte ich in die archäologischen Stätten. Wanderte durch das Shan-Hochland im Hinterland des Inle Sees.

Doch seit dem ersten Besuch empfinde ich diese menschliche Wärme, wann immer ich zu Gast bin. Und es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht!

Was muss auf einer Reise unbedingt bei Dir ins Gepäck?

Was ich immer dabei habe? Einen Reiseführer – frei nach dem kunsthistorischen Motto „man sieht nur, was man weiß“ – und dazu Literatur von Schriftstellern aus dem Reiseland. Ich lese mich gern ein in die Gedankenwelt der Menschen in einer Region.

Ob in Europa oder Asien: Erzählungen, Geschichten, Mythen, Alltagsstorys geben einen schönen Einstieg in die Denkweise und Hintergründe einer Kultur. Vor dieser Folie das Leben in den Straßen zu sehen, hilft die Augen zu öffnen für die Dinge des Alltags und den Lebensraum. Und Ihr ahnt es: Ein Lächeln habe ich auch immer im Gepäck!